Geisterbahn

Geisterbahn. Tagebuch mit Toten. Roman

Mittwoch, 28. November 2007 – Fünfuhrachtunddreißig, minus einskommadrei. Dunkel. Um 4 Uhr aufgewacht und sofort die die Fotos der Toten vor Augen. Ein bißchen in Connellys “Lost Light” gelesen.

Gestern halbacht mit Bus und U-Bahn zum Hauptbahnhof. Bin zu früh, also nehm ich eine andere als die geplante S-Bahn nach Wiesbaden. Aber was für ein Schleif! Der Zug bleibt auf der Strecke stehen, dann fährt er noch über Mainz, hält an jeder Milchkanne. Deutlich nach neun in der Landeshauptstadt. Zu Fuß in die Mosbacher Strasse 55, Hessisches Hauptstaatsarchiv. Als ich mich an der Pforte melde, liegt schon eine Nachricht von B. bereit, dass ich ihn im Landeskriminalamt anrufen soll. Gemacht, wir verabreden uns zum Mittagessen. Dann in den Lesesaal. Kommen Sie, sagt der nette Herr Pult, gehen wir kurz raus, dann müssen wir nicht flüstern. Er hat schon alles bereit gelegt und ermahnt mich noch einmal, mit den Dokumenten, die ich gleich zu Gesicht bekommen werde, verantwortungsvoll umzugehen: “Wir prüfen sehr genau, wen wir hier Einsicht nehmen lassen. Dennoch: Denken Sie daran, auch eine ermordete Prostituierte hat das Recht in Frieden zu ruhen.”
An meinem Platz steht ein Rollwagen mit 9 Kartons voller Ermittlungsakten. Ich zittere fast vor Aufregung und lese mich von der ersten Seite an fest. Um 12.45 zum ersten Mal wieder ein Blick auf die Uhr. Verdammt, ich muss ja los. Zu Fuß Richtung LKA. B. steht schon bereit, in die Kantine, eine Stunde haben wir, und keine Minute wird ausgelassen. Eilig wieder zurück ins Archiv, weiter mit Vernehmungen, Zeugenaussagen, Obduktionsbericht, Vermerken der Ermittler, ersten Spuren, Telefonprotokollen etc. Eine halbe Stunde bevor der Lesesaal schließt, habe ich gerade mal die erste Akte des ersten Kartons durchgearbeitet. Einen Tag hab ich dafür gebraucht. Und schau mir ganz zum Schluss noch die Tatortfotos an … Grauenhaft … Die nackte Leiche … Sechzehn Stiche … Wie schrecklich verloren sie daliegt, diese kleine Frau mit dem gebrochenen Blick. Sie hatte immer Angst, sagen ihre Freunde …

Heute hat Randy Newman Geburtstag.

Samstag, 24. November 2007 – Achtuhrzehn, einskommasieben. Hell. Wird wohl sonnig.

Im sächsischen Mittweida haben vier glatzköpfige junge Männer vor einem Supermarkt die sechsjährige Tochter einer Spätaussiedlerfamilie drangsaliert. Eine 17-Jährige, die dem Kind zu Hilfe kommen wollte, ist von den Männern zu Boden gerissen worden. Drei der Tatbeteiligten haben daraufhin die junge Frau festgehalten, der vierte hat ihr mit einem skalpellartigen Messer ein Hakenkreuz in die Hüfte geritzt. Zahlreiche Anwohner, so heißt es, hätten das Geschehen von ihren Balkons aus beobachtet.

Gestern 75 Minuten auf der Rolle. Will mich im Winterpokal des Rennrad-Forums anmelden und gleich die ersten fünf Punkte eintragen. Und sehe: der Meldeschluss ist vor fünf Tagen gewesen.

“Sozialhilfeempfänger … sehen ihren Lebenssinn darin, Kohlehydrate oder Alkohol in sich hinein zu stopfen, vor dem Fernseher zu sitzen und das Gleiche den eigenen Kindern angedeihen zu lassen. Die wachsen dann verdickt und verdummt auf.” Wer hat’s gesagt? Angela Merkel? Guido Westerwelle? Erwin Huber? Joseph Goebbels? Nein, es war Oswald Metzger, zur Zeit noch Landtagsabgeordneter der Grünen in Baden-Württemberg.

Grünen-Mitglied Robert Zion will nicht, dass die Grünen als Öko-FDP enden. Mithin warnt er seine Partei davor, etwas zu werden, das sie seit zwei Jahrzehnten bereits ist.

Von einem wunderschönen stoffwechselreichen Grünkohlessen bei L. und S. heimkehrend, eine Nachricht vom Hessischen Hauptstaatsarchiv: Die Akte liegt bereit!

Heute vor 44 Jahren wurde Lee Harvey Oswald von dem Nachtclubbesitzer Jack Ruby erschossen (Foto).

Freitag, 23. November 2007 – Sechsuhrdreiunddreißig, sechskommaacht Grad. Dunkel. Still.
Um halbvier erschrocken aufgewacht. Sofort beginnt das Herz zu rasen. Höre Schritte im Treppenhaus. Es ist P. “Unten hat jemand eine Lampe angemacht”, sagt sie. Ich tappe ins Erdgeschoss. Nein, es ist nur die Straßenlaterne, deren Licht durch die Haustür in den Flur fällt. Kein Schlaf mehr, stattdessen Gedanken …

Laut einer Umfrage der Illustrierten stern sind mehr als 80 Prozent der CDU-Mitglieder der Meinung, dass die deutschen Führungskräfte zu viel Geld verdienen. Und bei vielen Entscheidungen, so sagt der Vorsitzende der CDU/CSU-Mittelstandsvereinigung, würde sich die Regierung der Großen Koalition allein an den Interessen der Konzerne und ihrer Führungskräfte orientieren. Wenn die Politiker sich entscheiden müssten, “ob sie mit einem mittelständischen Unternehmer oder mit einem Top-Manager von Bayer, Daimler & Co. zu Mittag essen, entscheiden sie sich immer für den Top-Manager.”
Man darf damit rechnen, dass Wolf Biermann in Kürze einen großen Essay im Spiegel veröffentlichen wird, wo er den CDU-Leuten ihre Linkslastigkeit vorhält und ihnen nachweist, dass nun auch sie der alten, längst totgeglaubten Lehre vom staatsmonopolistischen Kapitalismus aufgesessen sind.

Todestag von Philippe Noiret und Louis Malle. Noiret spielte Zazies Onkel in Malles “Zazie dans le Metro”.

Donnerstag, 22. November 2007 – Achtuhrzehn, fünfkommacht. Bedeckt.

Offizieller Name für einen Pit Bull auf Rädern? Quad!

Shorten Your Penis! – Im Senegal sind zwei Männer von der Polizei festgenommen worden, die im Verdacht stehen, die Penisse von elf anderen Männern durch einen bösen Zauber zum Schrumpfen gebracht zu haben.

Meldung auf Spiegel-online: “Generalstreik in Frankreich – Saboteure legen vier TGV- Trassen lahm. Es waren genau aufeinander abgestimmte Aktionen. Saboteure haben in der Nacht in Frankreich die Highspeed-Trassen für den TGV lahmgelegt. Verletzt wurde niemand. Die Staatsbahn vermutet, dass radikale Gewerkschaftler für die Taten verantwortlich sind.”
“Saboteure … radikale Gewerkschaftler” – Wie das klingt, hier, in Deutschland …

Tot ist Maria Casarès, Schauspielerin und – ja, ja -, langjährige Geliebte von Albert Camus. (Foto)

Mittwoch, 21. November 2007 – Zwölfuhrdreiundvierzig, sechskommadrei. Bedeckt. Lärm.

Gestern um kurz vor zehn ins Parkhaus, dann quer über Fahrbahn und Schienen auf die andere Straßenseite. Konrad-Adenauer-Straße 20, Sitz der Staatsanwaltschaft. “Zeigen Sie bitte Ihren Dienstausweis!” Hab’ keinen. Tasche unter den Scanner, Schlüssel, Kleingeld etc. in eine Plastikschale. Dann unter dem Detektor durch. Dritter Stock. Langes Gespräch mit Frau Möller-Scheu. Unglaublich freundlich, zugänglich. Runter ins Archiv. Beton. Kellergänge. Grob gestrichen. Gott, ist das riesig. Mausartige Archivare. Alle freundlich. Lange gehen wir eine alte Mordakte durch. Dann in die Asservatenkammer. “Was hier so riecht, ist Rauschgift. Wir haben gerade eine große Ladung hereinbekommen”. Alles mehrfach gesichert. Gitter, Schlösser, Schleusen. Tiefgaragenatmosphäre, kalt. Auf Kellerregalen lagern die versiegelten Müllsäcke mit den Asservaten, unter anderem der Sonnenschirmständer, mit dem das kleine, fünf Jahre nach seiner Bergung noch immer unbekannte Mädchen – das “Indermädchen” – im Main versenkt wurde … Was für Geschichten hier liegen …

Abends in den Osthafen, Hagenstr. 2, Winterquartier der Caritas für Wohnsitzlose. Dort Lesung.

Tot ist Seine Durchlaucht Siegfried Casimir Friedrich der IV. Fürst zu Castell-Rüdenhausen: “Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Castell’schen Betriebe verlieren mit ihm einen großherzigen, väterlichen Chef und Dienstherrn”. Mein Gott, ja, ein so entspanntes Verhältnis von Herr- und Knechtschaft, zweihundertachtzehn Jahre nach dem Sturm auf die Bastille … Und dafür sind die Guillotinen heißgelaufen?

Montag, 19. November 2007 – Sechsuhrfünfundvierzig, dreikommaeins. Dunkel. Seit halbdrei wach.

Aus dem kalten Japan schickt Alex gerade dies und macht den deutschen Tag ein wenig wärmer:

Tot ist Franz Schubert. Nachher die Mackerrass-Aufnahmen seiner Sinfonien …

Samstag, 17. November 2007 – Sechsuhrvierundfünfzig, zweikommafünf Grad. Dunkel.

Meldung I: “Dramatische Entwicklung – Seit 2005 hat sich die Zahl der armen Kinder in Deutschland auf 2,5 Millionen verdoppelt.”

Meldung II: “Bayerns Justizministerin will jugendliche Straftäter schneller ins Gefängnis stecken.”

Meldung III: “Bayerns Innenminister Joachim Herrmann fordert drastisch höhere Strafen für jugendliche Gewalttäter.”

Meldung IV: “Koalition stoppt Kindergeld-Erhöhung.”

Wenn die Sonne so über den Dächern aufgeht …
Wenn die Wolkenränder so unverschämt flammen …
Wenn die Kinder auf dem Schulweg schon lachen …
Wenn der Raureif die Wiesen so überzuckert …
Wenn die Äste im Herbstfeuer knacken …
Wenn der Atem vor allen Mündern gefriert …
Wenn in den Kirchen die alten Lieder erklingen …
Wenn auf den Straßen die Räder verstummen …
Wenn der Wind so aufhört zu wehen …
Und wenn der Rauch direkt in den Himmel aufsteigt …

Ein Kind zum anderen: “Nee, heute machen wir’s mal anders. Du meinst wohl, du bist hier der Chefkönig …”

Tot ist Heidor Villa-Lobos.

Donnerstag, 15. November 2007 – Zwölfuhrvierundfünfzig, dreikommavier Grad. Himmel: bisschen blau, bisschen grau, bisschen weiß.

Auf der Suche nach den Ermittlungsakten des Falles der 1966 ermordeten Prostituierten Helga Matura teilt mir die freundliche Pressesprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft heute mit, dass nicht einmal ein entsprechendes Aktenzeichen aufzufinden sei. Möglicherweise befänden sich die Unterlagen aber im Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden. Eigentlich gut, so wird die Suche nach den Akten selbst schon wieder zu einer Geschichte …

Von den vier Polizisten, die am Dienstag in Bedford Stuyvesant / New York City einen unbewaffneten, geistig behinderten, achtzehnjährigen schwarzen Jungen mit zwanzig Schüssen getötet haben, hat bisher keiner auf einen Menschen geschossen. Allerdings sind von den Männern im Laufe ihrer Amtszeit mehrere Hunde getötet worden, heißt es heute in der New York Times, allesamt Pit Bulls.

Lektüre: Michael Connellys “Echo Park”. Der beste Roman des besten Autors von Kriminalromanen seit langem. Breathtaking, pageturning, nervethrilling … Gebt mir ein Glas Wasser …

Am 15. November 1976 starb Jean Gabin (Foto).

Montag, 12. November 2007 – Zehnuhrfünfzehn, sechskommanull. Sonnig, wolkig, schnupfig.

Zynisch, höre ich gerade mal wieder, seien meine Kommentare, hier … Der Irrtum, so scheint es, ist nicht auszuräumen.

Da blättere ich arglos in dem kostenlosen Anzeigenjournal auf der Suche nach einem Satz gebrauchter Winterreifen und stoße auf diese Annonce: “Alt, behaart, Hängetitten! Elfie (68), aus Mühlheim, sucht Bumskontakte. Alter spielt keine Rolle. 0173 6261875”. (Bornheimer Wochenblatt Nr. 45, 8. November 2007)

Wer ist nun zynisch? Ich, der ich diese Anzeige lese, dem sie auffällt, der sie hier zitiert und stundenlang nun schon über die Frau nachdenkt, die diesen Text geschrieben hat … und über die Umstände, die ihn ihr diktiert haben? Oder …?

Hübsches Wort: “pseudo-skurril”.

Heute vor dreißig Jahren erhängte sich Ingrid Schubert in ihrer Zelle in München-Stadelheim.

Freitag, 9. November 2007 – Achtuhreinundfünfzig, fünfkommasechs. Wolkenmütze über der Welt. Darunter helle Streifen, Häuser, Lärm. Sonst heute nichts … Oder doch: ein Gruß an den wilden, mutigen, anonymen Max.

Und Rudolf Herrmann, Akt, Öl auf Pappe, 1931:

Heute vor 69 Jahren begannen die Novemberpogrome, in deren Verlauf etwa 400 Juden ermordet wurden. Heute vor 38 Jahren platzierten die Tupamaros West-Berlin eine Bombe im dortigen Jüdischen Gemeindehaus.

Donnerstag, 8. November 2007 – Fünfuhrsechsundfünfzig, achtkommasechs. Dunkel. Immer noch taumelig. Gestern ganzen Tag nichts passiert. Und jetzt diese Mailflut …

Wie wenig es mir behagt, mich der Welt mit den Kategorien der Psychoanalyse zu nähern. Ist mir meist zu egozentrisch, zu eitel, auch zu indiskret. Als wären nicht auch sie und ihre zahllosen Abkömmlinge nur Modelle, noch dazu überaus schlichte. Überhaupt … Erklärungen … Dann schon lieber Phänomen auf Phänomen häufen, Verwirrung stiften, sich selbst ins Wort fallen! Oder den “Hamlet” lesen. Einen alten Film von Godard schauen. Mozart hören. Bilder gucken. Der Unterschied zwischen der Psychoanalyse und der Wirklichkeit ist der zwischen dem stumpfen Dalí und dem großen Manet … Aber sofort hat man wieder jene am Hals, die vermuten, wer sich so gegen die Seelenkunde verwahre, müsse wohl ein Problem mit sich selbst haben … Ja, freilich, was denn sonst … Und. So. Weiter.

Todestag von Nicolas Frantz. Der luxemburgische Radrennfahrer trug während der Tour de France 1928 vom ersten bis zum letzten Tag das Gelbe Trikot. Hundert Kilometer vor dem Ziel brach der Rahmen seines Rades, er verlor 28 Minuten, kam aber auf einem von einer Zuschauerin geliehenen Damenrad als Sieger ins Ziel.

Mittwoch, 7. November 2007 – Fünfuhrsechsundzwanzig, siebenkommanull. Dunkel. Gestern: ganzen Tag im Bett. Heute: geht schon wieder.

Im Traum ein wüster Streit. Ich sage Dinge, die so dumm und böswillig sind, dass ich aufwache vor Schreck über mich selbst . Und lange brauche, bis ich erkenne, dass es ein Traum war. Dabei weiß ich nicht einmal, mit wem ich da so bis aufs Äußerste gehadert habe.

Gestern in der SZ: “Viele Erben sollen weniger Steuern zahlen – Große Entlastung bei Firmenübernahmen”.
Heute nun werden vom selben Blatt die Ergebnisse einer Studie publiziert, wonach zehn Prozent der Deutschen über fast zwei Drittel des gesamten Volksvermögens verfügen; die arme Hälfte besitzt fast nichts. Selbst der Chefökonom des DGB zeigt sich überrascht von dem drastischen Ungleichgewicht und der immer größer werdenden Kluft zwischen Arm und Reich.

Was denn eigentlich mir so widerlich sei am Anblick des Fußballspielers Kuranyi, fragt Jörg Erb im Gästebuch. Und ich dachte, dass würde, schaute man nur hin, sich von selbst erklären: Dieses aufgeputzte Angebergesicht, mal von Hass auf den Gegner zerrissen, mal von Hochmut und triumphalem Trotz. Schauderhaft.

Wann denn der nächste Krimi erscheine … Am Donnerstag sind die letzten Korrekturen nach Hamburg gegangen. Am 19. Januar 2008 wird ausgeliefert. “Partitur des Todes” … Und dann geht die Lesereise los, die allein gestern noch mal 25 neue Stationen bekommen hat …

Heute vor drei Jahren wurde während der Blockade eines Castortransportes der junge französische Atomkraftgegner Sébastien Briat bei Avricourt vom Zug überroll (Foto).

Samstag, 3. November 2007 – Siebenuhrfünfzehn, zehnkommadrei. Fast schon hell, bedeckt.

Den ganzen Nachmittag mit Atilla über einem Songtext gesessen. Wie befriedigend eine solche Arbeit ist. Suchen, finden, verwerfen, ausprobieren, abwägen, neu ansetzen. Und irgendwann das Ergebnis: Ja, so muss es sein, so ist es rund! Geht gar nicht anders. Wieso sind wir nicht längst … Und auf den Gesichtern breites Grinsen.

Gestern Abend vor Hinfälligkeit zwischen 20.15 Uhr und 20.45 Uhr durch die TV-Programme geswitcht. Unfassbar.

Die Bilder vom Fußballspiel Schalke gegen Cottbus. Wie zutiefst widerlich mir doch immer wieder der Anblick dieses Kuranyi ist.

200.000 deutsche Kunden hat der Energiekonzern Vattenfall allein in diesem Sommer verloren. Dennoch hat das Unternehmen seine Gewinne in Deutschland um 7 Prozent steigern können. Eine ganz große Rolle habe dabei die von der Regierung beschlossene Senkung der Unternehmenssteuern gespielt, erklärte Firmenchef Josefsson. Die hätten dem schwedischen Konzern seit Jahresanfang zusätzlich 315 Millonen Euro beschert.

Tot ist Karl Borromäus, Papst, Heiliger, Inquisitor, der die Protestantenverfolgung bis in die Schweizer Berge trug.

Mittwoch, 28. November 2007 – Fünfuhrachtunddreißig, minus einskommadrei. Dunkel. Um 4 Uhr aufgewacht und sofort die die Fotos der Toten vor Augen. Ein bißchen in Connellys “Lost Light” gelesen. 

Gestern halbacht mit Bus und U-Bahn zum Hauptbahnhof. Bin zu früh, also nehm ich eine andere als die geplante S-Bahn nach Wiesbaden. Aber was für ein Schleif! Der Zug bleibt auf der Strecke stehen, dann fährt er noch über Mainz, hält an jeder Milchkanne. Deutlich nach neun in der Landeshauptstadt. Zu Fuß in die Mosbacher Strasse 55, Hessisches Hauptstaatsarchiv. Als ich mich an der Pforte melde, liegt schon eine Nachricht von B. bereit, dass ich ihn im Landeskriminalamt anrufen soll. Gemacht, wir verabreden uns zum Mittagessen. Dann in den Lesesaal. Kommen Sie, sagt der nette Herr Pult, gehen wir kurz raus, dann müssen wir nicht flüstern. Er hat schon alles bereit gelegt und ermahnt mich noch einmal, mit den Dokumenten, die ich gleich zu Gesicht bekommen werde, verantwortungsvoll umzugehen: “Wir prüfen sehr genau, wen wir hier Einsicht nehmen lassen. Dennoch: Denken Sie daran, auch eine ermordete Prostituierte hat das Recht in Frieden zu ruhen.” 
An meinem Platz steht ein Rollwagen mit 9 Kartons voller Ermittlungsakten. Ich zittere fast vor Aufregung und lese mich von der ersten Seite an fest. Um 12.45 zum ersten Mal wieder ein Blick auf die Uhr. Verdammt, ich muss ja los. Zu Fuß Richtung LKA. B. steht schon bereit, in die Kantine, eine Stunde haben wir, und keine Minute wird ausgelassen. Eilig wieder zurück ins Archiv, weiter mit Vernehmungen, Zeugenaussagen, Obduktionsbericht, Vermerken der Ermittler, ersten Spuren, Telefonprotokollen etc. Eine halbe Stunde bevor der Lesesaal schließt, habe ich gerade mal die erste Akte des ersten Kartons durchgearbeitet. Einen Tag hab ich dafür gebraucht. Und schau mir ganz zum Schluss noch die Tatortfotos an … Grauenhaft … Die nackte Leiche … Sechzehn Stiche … Wie schrecklich verloren sie daliegt, diese kleine Frau mit dem gebrochenen Blick. Sie hatte immer Angst, sagen ihre Freunde …

Heute hat Randy Newman Geburtstag. 

Samstag, 24. November 2007 – Achtuhrzehn, einskommasieben. Hell. Wird wohl sonnig.

Im sächsischen Mittweida haben vier glatzköpfige junge Männer vor einem Supermarkt die sechsjährige Tochter einer Spätaussiedlerfamilie drangsaliert. Eine 17-Jährige, die dem Kind zu Hilfe kommen wollte, ist von den Männern zu Boden gerissen worden. Drei der Tatbeteiligten haben daraufhin die junge Frau festgehalten, der vierte hat ihr mit einem skalpellartigen Messer ein Hakenkreuz in die Hüfte geritzt. Zahlreiche Anwohner, so heißt es, hätten das Geschehen von ihren Balkons aus beobachtet. 

Gestern 75 Minuten auf der Rolle. Will mich im Winterpokal des Rennrad-Forums anmelden und gleich die ersten fünf Punkte eintragen. Und sehe: der Meldeschluss ist vor fünf Tagen gewesen. 

“Sozialhilfeempfänger … sehen ihren Lebenssinn darin, Kohlehydrate oder Alkohol in sich hinein zu stopfen, vor dem Fernseher zu sitzen und das Gleiche den eigenen Kindern angedeihen zu lassen. Die wachsen dann verdickt und verdummt auf.” Wer hat’s gesagt? Angela Merkel?  Guido Westerwelle? Erwin Huber? Joseph Goebbels? Nein, es war Oswald Metzger, zur Zeit noch Landtagsabgeordneter der Grünen in Baden-Württemberg.

Grünen-Mitglied Robert Zion will nicht, dass die Grünen als Öko-FDP enden. Mithin warnt er seine Partei davor, etwas zu werden, das sie seit zwei Jahrzehnten bereits ist.

Von einem wunderschönen stoffwechselreichen Grünkohlessen bei L. und S. heimkehrend, eine Nachricht vom Hessischen Hauptstaatsarchiv: Die Akte liegt bereit!

Heute vor 44 Jahren wurde Lee Harvey Oswald von dem Nachtclubbesitzer Jack Ruby erschossen (Foto).

 

Freitag, 23. November 2007 –Sechsuhrdreiunddreißig, sechskommaacht Grad. Dunkel. Still.

 

Um halbvier erschrocken aufgewacht. Sofort beginnt das Herz zu rasen. Höre Schritte im Treppenhaus. Es ist P. “Unten hat jemand eine Lampe angemacht”, sagt sie. Ich tappe ins Erdgeschoss. Nein, es ist nur die Straßenlaterne, deren Licht durch die Haustür in den Flur fällt. Kein Schlaf mehr, stattdessen Gedanken …

Laut einer Umfrage der Illustrierten stern sind mehr als 80 Prozent der CDU-Mitglieder der Meinung, dass die deutschen Führungskräfte zu viel Geld verdienen. Und bei vielen Entscheidungen, so sagt der Vorsitzende der CDU/CSU-Mittelstandsvereinigung, würde sich die Regierung der Großen Koalition allein an den Interessen der Konzerne und ihrer Führungskräfte orientieren. Wenn die Politiker sich entscheiden müssten, “ob sie mit einem mittelständischen Unternehmer oder mit einem Top-Manager von Bayer, Daimler & Co. zu Mittag essen, entscheiden sie sich immer für den Top-Manager.”
Man darf damit rechnen, dass Wolf Biermann in Kürze einen großen Essay im Spiegelveröffentlichen wird, wo er den CDU-Leuten ihre Linkslastigkeit vorhält und ihnen nachweist, dass nun auch sie der alten, längst totgeglaubten Lehre vom staatsmonopolistischen Kapitalismus aufgesessen sind.    

Todestag von Philippe Noiret und Louis Malle. Noiret spielte Zazies Onkel in Malles “Zazie dans le Metro”.

Donnerstag, 22. November 2007 –Achtuhrzehn, fünfkommacht. Bedeckt.

Offizieller Name für einen Pit Bull auf Rädern? Quad!

Shorten Your Penis! – Im Senegal sind zwei Männer von der Polizei festgenommen worden, die im Verdacht stehen, die Penisse von elf anderen Männern durch einen bösen Zauber zum Schrumpfen gebracht zu haben. 

Meldung auf Spiegel-online: “Generalstreik in Frankreich – Saboteure legen vier TGV- Trassen lahm. Es waren genau aufeinander abgestimmte Aktionen. Saboteure haben in der Nacht in Frankreich die Highspeed-Trassen für den TGV lahmgelegt. Verletzt wurde niemand. Die Staatsbahn vermutet, dass radikale Gewerkschaftler für die Taten verantwortlich sind.”
“Saboteure … radikale Gewerkschaftler” – Wie das klingt, hier, in Deutschland …

Tot ist Maria Casarès, Schauspielerin und – ja, ja -, langjährige Geliebte von Albert Camus. (Foto)


Mittwoch, 21. November 2007 – 
Zwölfuhrdreiundvierzig, sechskommadrei. Bedeckt. Lärm.

Gestern um kurz vor zehn ins Parkhaus, dann quer über Fahrbahn und Schienen auf die andere Straßenseite. Konrad-Adenauer-Straße 20, Sitz der Staatsanwaltschaft. “Zeigen Sie bitte Ihren Dienstausweis!” Hab’ keinen. Tasche unter den Scanner, Schlüssel, Kleingeld etc. in eine Plastikschale. Dann unter dem Detektor durch. Dritter Stock. Langes Gespräch mit Frau Möller-Scheu. Unglaublich freundlich, zugänglich. Runter ins Archiv. Beton. Kellergänge. Grob gestrichen. Gott, ist das riesig. Mausartige Archivare. Alle freundlich. Lange gehen wir eine alte Mordakte durch. Dann in die Asservatenkammer. “Was hier so riecht, ist Rauschgift. Wir haben gerade eine große Ladung hereinbekommen”. Alles mehrfach gesichert. Gitter, Schlösser, Schleusen. Tiefgaragenatmosphäre, kalt. Auf Kellerregalen lagern die versiegelten Müllsäcke mit den Asservaten, unter anderem der Sonnenschirmständer, mit dem das kleine, fünf Jahre nach seiner Bergung noch immer unbekannte Mädchen – das “Indermädchen” – im Main versenkt wurde … Was für Geschichten hier liegen …  

Abends in den Osthafen, Hagenstr. 2, Winterquartier der Caritas für Wohnsitzlose. Dort Lesung. 

Tot ist Seine Durchlaucht Siegfried Casimir Friedrich der IV. Fürst zu Castell-Rüdenhausen: “Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Castell’schen Betriebe verlieren mit ihm einen großherzigen, väterlichen Chef und Dienstherrn”. Mein Gott, ja, ein so entspanntes Verhältnis von Herr- und Knechtschaft, zweihundertachtzehn Jahre nach dem Sturm auf die Bastille … Und dafür sind die Guillotinen heißgelaufen? 


Montag, 19. November 2007 – 
Sechsuhrfünfundvierzig, dreikommaeins. Dunkel. Seit halbdrei wach.

Aus dem kalten Japan schickt Alex gerade dies und macht den deutschen Tag ein wenig wärmer:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Tot ist Franz Schubert. Nachher die Mackerrass-Aufnahmen seiner Sinfonien …


Samstag, 17. November 2007 – Sechsuhrvierundfünfzig, zweikommafünf Grad. Dunkel. 

Meldung I: “Dramatische Entwicklung – Seit 2005 hat sich die Zahl der armen Kinder in Deutschland auf 2,5 Millionen verdoppelt.”

Meldung II: “Bayerns Justizministerin will jugendliche Straftäter schneller ins Gefängnis stecken.”

Meldung III: “Bayerns Innenminister Joachim Herrmann fordert drastisch höhere Strafen für jugendliche Gewalttäter.”

Meldung IV: “Koalition stoppt Kindergeld-Erhöhung.”

Wenn die Sonne so über den Dächern aufgeht …
Wenn die Wolkenränder so unverschämt flammen …
Wenn die Kinder auf dem Schulweg schon lachen …
Wenn der Raureif die Wiesen so überzuckert …
Wenn die Äste im Herbstfeuer knacken …
Wenn der Atem vor allen Mündern gefriert …
Wenn in den Kirchen die alten Lieder erklingen …
Wenn auf den Straßen die Räder verstummen … 
Wenn der Wind so aufhört zu wehen …
Und wenn der Rauch direkt in den Himmel aufsteigt …

Ein Kind zum anderen: “Nee, heute machen wir’s mal anders. Du meinst wohl, du bist hier der Chefkönig …”

Tot ist Heidor Villa-Lobos.

Donnerstag, 15. November 2007 –Zwölfuhrvierundfünfzig, dreikommavier Grad. Himmel: bisschen blau, bisschen grau, bisschen weiß.

Auf der Suche nach den Ermittlungsakten des Falles der 1966 ermordeten Prostituierten Helga Matura teilt mir die freundliche Pressesprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft heute mit, dass nicht einmal ein entsprechendes Aktenzeichen aufzufinden sei. Möglicherweise befänden sich die Unterlagen aber im Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden. Eigentlich gut, so wird die Suche nach den Akten selbst schon wieder zu einer Geschichte …  

Von den vier Polizisten, die am Dienstag in Bedford Stuyvesant / New York City einen unbewaffneten, geistig behinderten, achtzehnjährigen schwarzen Jungen mit zwanzig Schüssen getötet haben, hat bisher keiner auf einen Menschen geschossen. Allerdings sind von den Männern im Laufe ihrer Amtszeit mehrere Hunde getötet worden, heißt es heute in der New York Times, allesamt Pit Bulls.

Lektüre: Michael Connellys “Echo Park”. Der beste Roman des besten Autors von Kriminalromanen seit langem. Breathtaking, pageturning, nervethrilling … Gebt mir ein Glas Wasser …

Am 15. November 1976 starb Jean Gabin (Foto).

Montag, 12. November 2007 – Zehnuhrfünfzehn, sechskommanull. Sonnig, wolkig, schnupfig.

Zynisch, höre ich gerade mal wieder, seien meine Kommentare, hier … Der Irrtum, so scheint es, ist nicht auszuräumen.

Da blättere ich arglos in dem kostenlosen Anzeigenjournal auf der Suche nach einem Satz gebrauchter Winterreifen und stoße auf diese Annonce: “Alt, behaart, Hängetitten! Elfie (68), aus Mühlheim, sucht Bumskontakte. Alter spielt keine Rolle. 0173 6261875”. (Bornheimer Wochenblatt Nr. 45, 8. November 2007)

Wer ist nun zynisch? Ich, der ich diese Anzeige lese, dem sie auffällt, der sie hier zitiert und stundenlang nun schon über die Frau nachdenkt, die diesen Text geschrieben hat … und über die Umstände, die ihn ihr diktiert haben? Oder …?

Hübsches Wort: “pseudo-skurril”.

Heute vor dreißig Jahren erhängte sich Ingrid Schubert in ihrer Zelle in München-Stadelheim.


Freitag, 9. November 2007
 – Achtuhreinundfünfzig, fünfkommasechs. Wolkenmütze über der Welt. Darunter helle Streifen, Häuser, Lärm. Sonst heute nichts … Oder doch: ein Gruß an den wilden, mutigen, anonymen Max.

Und Rudolf Herrmann, Akt, Öl auf Pappe, 1931:


Heute vor 69 Jahren begannen die Novemberpogrome, in deren Verlauf etwa 400 Juden ermordet wurden. Heute vor 38 Jahren platzierten die Tupamaros West-Berlin eine Bombe im dortigen Jüdischen Gemeindehaus. 

 

 

Donnerstag, 8. November 2007 –Fünfuhrsechsundfünfzig, achtkommasechs. Dunkel. Immer noch taumelig. Gestern ganzen Tag nichts passiert. Und jetzt diese Mailflut …

Wie wenig es mir behagt, mich der Welt mit den Kategorien der Psychoanalyse zu nähern. Ist mir meist zu egozentrisch, zu eitel, auch zu indiskret. Als wären nicht auch sie und ihre zahllosen Abkömmlinge nur Modelle, noch dazu überaus schlichte. Überhaupt … Erklärungen … Dann schon lieber Phänomen auf Phänomen häufen, Verwirrung stiften, sich selbst ins Wort fallen! Oder den “Hamlet” lesen. Einen alten Film von Godard schauen. Mozart hören. Bilder gucken. Der Unterschied zwischen der Psychoanalyse und der Wirklichkeit ist der zwischen dem stumpfen Dalí und dem großen Manet … Aber sofort hat man wieder jene am Hals, die vermuten, wer sich so gegen die Seelenkunde verwahre, müsse wohl ein Problem mit sich selbst haben … Ja, freilich, was denn sonst … Und. So. Weiter.

Todestag von Nicolas Frantz. Der luxemburgische Radrennfahrer trug während der Tour de France 1928 vom ersten bis zum letzten Tag das Gelbe Trikot. Hundert Kilometer vor dem Ziel brach der Rahmen seines Rades, er verlor 28 Minuten, kam aber auf einem von einer Zuschauerin geliehenen Damenrad als Sieger ins Ziel.

Mittwoch, 7. November 2007 –Fünfuhrsechsundzwanzig, siebenkommanull. Dunkel. Gestern: ganzen Tag im Bett. Heute: geht schon wieder. 

Im Traum ein wüster Streit. Ich sage Dinge, die so dumm und böswillig sind, dass ich aufwache vor Schreck über mich selbst . Und lange brauche, bis ich erkenne, dass es ein Traum war. Dabei weiß ich nicht einmal, mit wem ich da so bis aufs Äußerste gehadert habe.

Gestern in der SZ: “Viele Erben sollen weniger Steuern zahlen – Große Entlastung bei Firmenübernahmen”. 
Heute nun werden vom selben Blatt die Ergebnisse einer Studie publiziert, wonach zehn Prozent der Deutschen über fast zwei Drittel des gesamten Volksvermögens verfügen; die arme Hälfte besitzt fast nichts. Selbst der Chefökonom des DGB zeigt sich überrascht von dem drastischen Ungleichgewicht und der immer größer werdenden Kluft zwischen Arm und Reich.  

Was denn eigentlich mir so widerlich sei am Anblick des Fußballspielers Kuranyi, fragt Jörg Erb im Gästebuch. Und ich dachte, dass würde, schaute man nur hin, sich von selbst erklären: Dieses aufgeputzte Angebergesicht, mal von Hass auf den Gegner zerrissen, mal von Hochmut und triumphalem Trotz.  Schauderhaft. 

Wann denn der nächste Krimi erscheine … Am Donnerstag sind die letzten Korrekturen nach Hamburg gegangen. Am 19. Januar 2008 wird ausgeliefert. “Partitur des Todes” … Und dann geht die Lesereise los, die allein gestern noch mal 25 neue Stationen bekommen hat …

Heute vor drei Jahren wurde während der Blockade eines Castortransportes der junge französische Atomkraftgegner Sébastien Briat bei Avricourt vom Zug überroll (Foto). 


Samstag, 3. November 2007
 – Siebenuhrfünfzehn, zehnkommadrei. Fast schon hell, bedeckt.

Den ganzen Nachmittag mit Atilla über einem Songtext gesessen. Wie befriedigend eine solche Arbeit ist. Suchen, finden, verwerfen, ausprobieren, abwägen, neu ansetzen. Und irgendwann das Ergebnis: Ja, so muss es sein, so ist es rund! Geht gar nicht anders. Wieso sind wir nicht längst … Und auf den Gesichtern breites Grinsen. 

Gestern Abend vor Hinfälligkeit zwischen 20.15 Uhr und 20.45 Uhr durch die TV-Programme geswitcht. Unfassbar. 

Die Bilder vom Fußballspiel Schalke gegen Cottbus. Wie zutiefst widerlich mir doch immer wieder der Anblick dieses Kuranyi ist.

200.000 deutsche Kunden hat der Energiekonzern Vattenfall allein in diesem Sommer verloren. Dennoch hat das Unternehmen seine Gewinne in Deutschland um 7 Prozent steigern können. Eine ganz große Rolle habe dabei die von der Regierung beschlossene Senkung der Unternehmenssteuern gespielt, erklärte Firmenchef Josefsson. Die hätten dem schwedischen Konzern seit Jahresanfang zusätzlich 315 Millonen Euro beschert.

Tot ist Karl Borromäus, Papst, Heiliger, Inquisitor, der die Protestantenverfolgung bis in die Schweizer Berge trug.