Geisterbahn

Freitag, 22. April 2016 – Vierzehnuhrzwölf, fünfzehn Grad. Gestern war schöner.

Gerold Becker, der ehemalige, inzwischen verstorbene Leiter der Odenwaldschule, hat über viele Jahre hinweg Kinder und Jugendliche seines Internats missbraucht. Beckers Lebensgefährte, der Erziehungswissenschaftler Hartmut von Hentig, hat in Interviews und öffentlichen Stellungnahmen seinen Partner immer wieder in Schutz genommen und sich dadurch selbst nachhaltig beschädigt. Dieser Tage erscheint auf 1400 Seiten der zweite Teil der Lebenserinnerungen von Hentigs unter dem Titel „Noch immer Mein Leben“. In diesem Buch versucht er den Opfern eine Mitverantwortung für die an ihnen verübten Verbrechen zuzusprechen, wie Bernhard Pörksen in der jüngsten Ausgabe der „Zeit“ nachweist. Pörksen nennt diese Memoiren ein „Wahrnehmungsdesaster“, das mit „widerlichen Gedankenspielen“ auf die „erneute Demütigung“ der Missbrauchten ziele. Hartmut von Hentigs Buch erscheint im wamiki-Verlag. Das Kürzel steht, man mag es kaum fassen, für: „Was mit Kindern“.

Der begnadete Texter des Sportartikelherstellers adidas hat mir wieder eine Mail geschrieben: „Matthias, White Mountaineering bringt Style auf ein neues Level … Ein ausgewogener Mix aus Colourblocking mit zurückhaltenden Farben und typischen adidas Designs verleiht unseren Essentials einen High-Fashion-Look“.

Tot ist Carl Reuß, Schöpfer der ersten Wanderwege im Harz.